Die aktuelle Gesetzgebung zur Einhaltung der Pariser Klimaschutzziele stellt auch die Immobilienwirtschaft vor hohe Anforderungen. Die meisten Eigentümer verhalten sich eher abwartend und hoffen, dass man seitens der deutschen Politik – wie auch schon in der Vergangenheit – doch noch Kompromissangebote macht, die dann relativ unkompliziert umzusetzen sind.
Dies ist aber ein Trugschluss, denn die beiden Gesetzesvorhaben mit den größten Anforderungen für die deutsche Immobilienwirtschaft wurden in Brüssel beschlossen und sind daher in Deutschland kaum mehr verhandelbar:
1. Im Rahmen des Rechtsaktes zu den Berichtspflichten der Taxonomie-Verordnung müssen alle kapitalmarktorientierten Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern und Sitz in der EU ab 2022 in ihrem Lagebericht angeben, welcher Anteil ihrer Umsatzerlöse, ihrer Investitionen und vor allem ihrer Betriebsausgaben ökologisch nachhaltig ist – und welcher Anteil nicht. Größere Unternehmen werden also ab 2022 einen Nachweis benötigen, ob sie eine nachhaltige oder eine nicht nachhaltige Immobilie angemietet haben.
2. Die seit Ende 2018 geltende Europäische EED-Richtlinie erfordert eine Anpassung der Heizkostenverordnung in Deutschland. Ab 01.01.2022 müssen Abrechnungs- oder Verbrauchsinformationen monatlich bereitgestellt werden, wenn fernablesbare Zähler oder Heizkostenverteiler vorhanden sind. Damit stehen die Immobilieneigentümer schon in Kürze vor der Herausforderung, monatliche Verbrauchsinformationen zu ermitteln, welche im Einklang mit der Jahresabrechnung stehen. Gerade für das kaufmännische Property- und das technische Facility Management wird es zukünftig eine besondere Herausforderung sein, Transparenz, Verfügbarkeit und Qualität der monatlichen Verbrauchsdaten sicherzustellen.
Der Druck auf die deutsche Immobilienbranche wird weiter steigen: Im Gegensatz zu allen anderen Industriebranchen verfehlte der deutsche Gebäudesektor im Jahr 2020 seine Klimaschutzziele. (Quelle siehe Handelsblatt vom 25.08.2021)
www.handelsblatt.com/politik/deutschland/klimaschutz-ruege-vom-expertenrat-der-regierung-im-gebaeudesektor-werden-die-klimaschutzziele-verfehlt/27547542.html
Während Politik, Mieter und Interessensverbände zeitnahe Lösungen verlangen, sind die meisten Immobilienverwaltungen weder systemisch noch hinsichtlich ihrer personellen Ressourcen in der Lage, den neuen Herausforderungen gerecht zu werden.
Die BlueArc Real Estate, Köln und das Bonner Energie-Institut sind nun eine strategische Allianz eingegangen, um wirtschaftlich effiziente, zukunftssichere Umsetzungswege aufzuzeigen und um die Anforderungen der Politik zu erfüllen. Kern der gemeinsamen Aktivitäten ist die Entwicklung und Umsetzung von geeigneten Instrumenten, um den Gebäudebestand effizient zu digitalisieren und auf Basis der Energieverbrauchsdaten die Nachhaltigkeit im Gebäudebestand systematisch zu verbessern. Auch für die Immobilienverwaltungen werden damit wesentliche Ziele erreicht:
1. Vorbereitung auf monatliche Verbrauchsinformationen, um die Mehrbelastung der Verwaltung ab 2022 zu vermeiden.
2. Aufbau eines effizienten, gebäudeübergreifenden CO2-Managements
3. Optimierung der Buchungssystematik bei den Energiekosten
Dr. Michael Krumpholz, Geschäftsführer der BEI (Bonner Energie-Institut) GmbH, Bonn:
„Mit unserem Vorgehen können wir durch betriebliche Optimierung und kleininvestive Maßnahmen den Carbon Footprint im Gebäudebestand um 20 bis 30% senken, ohne dass es größerer Investitionen seitens des Eigentümers bedarf.
Unser Vorgehen beweist, dass die Nachhaltigkeit von Immobilien nicht immer nur zu Lasten des Eigentümers gehen muss. Unsere Partnerschaft mit der BlueArc Real Estate ermöglicht es uns, die Bedeutung unserer Dienstleistungen für das Asset Management in Zeiten des Klimawandels besser zu verstehen.“
Michael Badouvakis, Geschäftsführer der BlueArc Real Estate GmbH & Co. KG, Köln:
„Als Asset Manager ist es unsere Aufgabe und Verpflichtung im Sinne unserer Auftraggeber, den Marktwert der uns anvertrauten Immobilien stets zu optimieren und
während der gesamten wirtschaftlichen Nutzungsdauer zu gewährleisten. Es reicht heute nicht mehr aus, die Instandhaltungszyklen einzuhalten und die Konditionen eines gewerblichen Mietvertrages auszureizen. Zukünftige Immobilieninvestoren und Mieter werden verstärkt auf die Nachhaltigkeit von Gebäuden achten müssen. Gerade bei größeren gewerblichen und gemischt genutzten Bestandsgebäuden ist dies von hoher Relevanz. Ein aktives CO2-Management bedeutet konkret weniger Einreden gegen Heiz- und Betriebskostenabrechnungen, validere Aussagen zur Energiebilanz des Gebäudes und zugleich die Schaffung von Wettbewerbsvorteilen in der Vermietung. Das Vertrauen der Mieter – und somit der Abschluss des Mietvertrages – wird zukünftig von der nachweisbaren Nachhaltigkeit der Mietfläche bestimmt.“
Das Bonner Energie-Institut versteht sich als bundesweit tätiger Dienstleister für Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Gebäudebestand. Es ist seit 1978 am Markt für namhafte Immobilien- und Investmentgesellschaften (Invesco, JLL, HOCHTIEF, DTZ, Allianz, Zürich Versicherung, ECE, etc.) tätig und wurde im September 2021 in die BEI GmbH umgewandelt. Der ursprüngliche Schwerpunkt lag dabei auf der Abrechnung von Heiz- und Betriebskosten, insbesondere bei komplexen Gewerbeimmobilien. In den letzten Jahren hat das Bonner Energie-Institut seine Kompetenzen erweitert, um auf Basis seiner überlegenen Kenntnis der Gebäudekonzepte für eine nachhaltigere Energieversorgung und für den Aufbau einer E-Lade-Infrastruktur im Gebäudebestand zu entwickeln und umzusetzen.
Die BlueArc Real Estate ist bundesweit mit dem Assetmanagement und der klassischen Immobilienverwaltung für institutionelle Anleger und insbesondere für Family Offices tätig. Gerade die Verknüpfung der strategischen Immobilienausrichtung gepaart mit hoher Kompetenz in der Basisverwaltung schafft im eigenen Hause interdisziplinäre Handlungsvorteile und Unabhängigkeit. Die dadurch gelebten kurzen Wege, der Einsatz der richtigen Tools und das richtige Mindset führen zur wertoptimierten Immobilienentscheidung. Die Mandate sind in der Regel langjährig und festigen eine gegenseitig wert-schätzende Kunden- und Mieterbeziehung.“
Köln/Bonn, im Oktober 2021
Weiterführende Links:
bonner-energieinstitut.de
bluearc-real.com